GÄRTNERN AUF KLEINSTEM RAUM

Mein Garten kommt in Fahrt

Immer mehr Einsteiger aber auch Gartenfans mit knapp bemessener Zeit entdecken einen neuen Trend für sich, der die Großstädte längst infiziert hat: „Gärtnern auf kleinstem Raum“.  Hochbeete oder andere Gefäße, die auf dem schmalsten Balkon oder der kleinsten Terrasse Platz finden, bieten großartige Möglichkeiten, ein wenig Selbstversorgung zu betreiben. Sinn macht das allemal, schließlich sind die Transportwege so kurz wie anders nicht möglich, der Bio-Anbau kann direkt kontrolliert werden und frisches, selbst gezüchtetes und geerntetes Obst oder Gemüse schmeckt einfach besser. Nicht zu vergessen: Pflanzen, den Boden bearbeiten und Ernten macht nicht nur Erwachsenen, sondern auch Kindern so richtig Spaß. 

Modellpprojekt

Das Umweltbildungs- und Regionalentwicklungszentrum HAUS AM HABSBERG hat sich als staatlich anerkannte Umweltstation im Jahr 2014 erfolgreich für ein Modellprojekt zum Thema „Gärtnern auf kleinstem Raum“ beworben. Das Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz förderte die Entwicklung von Umweltbildungsmaterialien, die Durchführung von Aktionen mit Schulklassen und eine Multiplikatorenschulung für Lehrer und interessierte Erwachsene.

Das Modellprojekt „Mein Garten kommt in Fahrt!“ bietet spannende Aktionen, die den eigenen Schulgarten wieder aufleben lassen oder Gärtnern sogar im Klassenzimmer ermöglichen. Schüler und Schülerinnen kosten frisches Gemüse, bereiten Schokominze, Kräuterquark oder würzigen Tee zu, stellen sich die Frage, wo unsere Lebensmittel herkommen, was „bio“, „regional“, „saisonal“ und „faire trade“ bedeutet und dürfen am Ende des Projekts ihren eigenen kleinen „Recycling-Garten“ mit nach Hause nehmen. 

Handlungs- und Gestaltungskompetenzen

Mit dem Modellprojekt „Mein Garten kommt in Fahrt!“ sollen Schulklassen für die Themen „Garten und gesunde Lebensmittel“ sensibilisiert und motiviert werden, eigene, praktische Erfahrungen zu sammeln und die erlangten Kompetenzen auch auf andere Bereiche des Lebens zu übertragen. Die Kinder und Jugendlichen sollen anhand von „mobilen Gärten“ Gestaltungskompetenz aufbauen, Selbstwirksamkeit erfahren und Fragestellungen einer nachhaltigen Entwicklung reflektieren können (z.B. Transportwege von Lebensmitteln, Supermarktkonsum oder Einkaufen auf dem Bauernmarkt, etc.). Das Projekt kann gleichzeitig die Chance bieten, dass vernachlässigte Schulgärten, sowie versiegelte Pausenhöfe wieder von „grünem“ Leben für Pflanzen und Tiere sowie „kunterbuntem“ Leben für Schüler und Lehrer erfüllt werden. Damit können natürliche Lern- und Erfahrungsräume außerhalb des Klassenzimmers entstehen. Gleichzeitig kann es für die Schule ein Anreiz, bzw. eine Vorstufe für die Teilnahme an Wettbewerben sein, wie beispielsweise „Umweltschule in Europa“ oder „Schulgartenwettbewerb in Bayern“.