Alte Scheunen neu gedacht: Abschluss des zweijährigen EU-geförderten Projekts

Alte Scheunen aus dem Dornröschenschlaf wecken und Möglichkeiten aufzuzeigen sie zu erhalten, aufzuwerten und wiederzubeleben – das war das Ziel des zweijährigen internationalen Projekts BarnCulture des Landschaftspflegeverbands Neumarkt in Zusammenarbeit mit Projektpartnern aus Ungarn und Rumänien. Alte Bauernhäuser, Stadl und Scheunen sind bedeutende Denkmäler ländlicher Baukultur. Sie sind Ausdruck regionaler Identität, sie prägen unser Heimatbewusstsein und Tradition. Mit dem anhaltenden Strukturwandel in der Landwirtschaft in Europa und dem zunehmenden Rückgang der traditionellen, kleinbäuerlichen Familienbetriebe verlieren diese Gebäude zunehmend ihre Funktion und verfallen oder werden abgerissen. Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts arbeiteten Teams aus Architekten, Architektinnen und Kunstschaffenden aus Deutschland, Ungarn und Siebenbürgen (Rumänien) zusammen, um nachhaltige Konzepte zum Erhalt des baulichen Erbes ländlicher Regionen zu entwickeln. Ziel war es, traditionelle, landwirtschaftliche Gebäude zu erhalten und gleichzeitig moderne Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Teams erarbeiteten gemeinsam Ideen, alten ungenutzten Scheunen und Stadeln neues Leben einzuhauchen, wobei sie besonderen Wert auf Erschwinglichkeit und Nachhaltigkeit legten.

Bei der Abschlussveranstaltung des Projekts am Umweltbildungszentrum HAUS AM HABSBERG präsentierten der Landschaftspflegeverband Neumarkt zusammen mit den Architekten und Künstlern, die Ergebnisse der zweijährigen, internationalen Zusammenarbeit. Der Vorstandsvorsitzende des Landschaftspflegeverbands Neumarkt Landrat Willibald Gailler bedankte sich insbesondere bei Projektmanagerin Tina Dünzkofer, die von Seiten des Landschaftspflegeverbands das Projekt mit viel Herzblut begleitet hatte: „In diesen instabilen und herausfordernden Zeiten ist die Begegnung und der Wissensaustausch in Europa im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit von herausragender Bedeutung. Die Beschäftigung mit der Kulturlandschaft, der Dorfkultur und den Herausforderungen der ländlichen Räume hat dabei auch eine völkerverbindende Wirkung.“

Das deutsche Team beschäftigte sich im Projektverlauf mit zwei exemplarischen, ungenutzten Neumarkter Scheunen und entwickelten beispielhafte Planungen zur Umnutzung. Davor hatten sich die Kreativen in der ersten Phase des Projekts bereits mit den Scheunen künstlerisch auseinandergesetzt, um deren Besonderheiten zu erforschen und Potenziale zu erschließen. Aus dieser kreativen Arbeit entstanden vier zeitgenössische Kunstwerke, die 2024 beim internationalen Meeting in Ungarn im Rahmen einer Kunstausstellung zusammen mit den Kunstwerken der Partnerorganisationen präsentiert wurden.

„Durch ihre großzügige Dimension, ihre markante Ästhetik und die klare, minimalistische Raumstruktur bieten sich Scheunen gut für eine Umnutzung in Wohn- und Arbeitsraum oder Veranstaltungsorte an.“, erklärt Werner Thumann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf.

Der Projektablauf und die Ergebnisse des Projekts inklusive beispielhafter Umwandlungsentwürfe aus allen drei Projektländern und eines technischen Leitfadens wurden in einer gedruckten Publikation aufbereitet. Der Best-Practice-Guide soll interessierten Scheunenbesitzern erste Ideen und einfache Lösungen für den Umbau ungenutzter Scheunen liefern, die den Charakter der Gebäude bewahren. Die Publikation

steht auf der Homepage des Projekts https://www.barnculture.eu/publications  zum Download bereit. 

 

 

 
  

 

Ansprechpartner:

 

Werner Thumann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Neumarkt i.d.OPf. e.V.
Tina Dünzkofer, Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf.e.V.´


Nürnberger Straße 1
92318 Neumarkt i.d.OPf.

Telefon 09181/470-1311

www.lpv-neumarkt.de